Großteil des Kreisvorstands erklärt seinen Rücktritt

Die Kommunalwahl 2025 war für die Freien Demokraten in Herne ein herber Rückschlag. Trotz aller Bemühungen ist es nicht gelungen, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zurückzugewinnen. Die FDP hat ihre Stammwähler verloren, die Partei ist vielen nicht mehr als glaubwürdige Stimme der Freiheit präsent.
Wir stellen zudem fest: In den vergangenen Jahren ist die Unterstützung durch die Landes- und Bundespartei für die lokale Ebene nahezu vollständig ausgeblieben. Der Wahlkampf vor Ort wurde von der Basis getragen, ohne nennenswerte Hilfe aus Düsseldorf oder Berlin. Gleichzeitig wird von den Kreisen voller Einsatz für die nächste Landtagswahl und Bundestagswahl erwartet. Diesen Widerspruch sehen wir nicht länger ein.
Die FDP befindet sich bundesweit und landesweit in einer tiefen Krise. Fehlende Geschlossenheit, schwache Kommunikation und ein zerrissenes Bild in der Öffentlichkeit haben zu einem massiven Vertrauensverlust geführt.
Vor diesem Hintergrund haben ein Großteil der Vorstandsmitglieder der FDP Herne entschieden zurückzutreten. Wir möchten damit ein Zeichen setzen und den Weg für neue Köpfe und eine echte Erneuerung freimachen. Wir machen Platz für einen Neuanfang der Herner FDP – oder für etwas völlig Neues!
Es treten zurück: Thomas Bloch, Marita Cramer, Martin Steinke, Manuel Wagner, Ralf Nissen, Denis Wessel, Jan Krawiec, Vivian Huck und Moritz Ritterswürden.
Liberale Grundwerte wie Eigenverantwortung, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit bleiben für uns unverzichtbar. Um sie wieder wirksam in die politische Diskussion einzubringen, braucht es jedoch Strukturen, die glaubwürdig und zukunftsfähig sind.
Wir danken allen, die uns in den vergangenen Jahren unterstützt haben, und hoffen, dass die FDP den Mut findet, die notwendige Erneuerung konsequent anzugehen, ansonsten muss man über andre Optionen nachdenken. Eines ist klar: Die liberale Idee ist größer als die Strukturen einer Partei, die sie gegenwärtig selbst verraten hat.